Feng Shui Lexikon

Hier können Sie sich einen kleinen Einblick in die Fachbegriffe und Methoden eines Feng Shui Beraters verschaffen:

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    Feng Shui

    Schriftzeichen für Feng Shui
    (im Chinesischen wird von oben nach unten geschrieben: oben Feng = Wind und unten Shui = Wasser)

     

    Gelegentlich ist für „Feng“ auch dieses Zeichen zu finden. Hierbei handelt es sich um die vereinfachte Schreibweise.

    Feng Shui wird häufig auch als chinesische Geomantie, „Raumakupunktur“, chinesische Harmonielehre, chinesische Methode der Raumgestaltung, Raumpsychologie usw. bezeichnet.
    Allein die Vielfältigkeit dieser Bezeichnungen verdeutlicht, dass der Begriff Feng Shui viele Aspekte in sich vereint.

    Genauso schwierig dürfte die eindeutige Klärung der Frage sein, ob Feng Shui denn eine Wissenschaft, eine Lehre oder eher eine Kunst oder vielleicht sogar eine Philosophie ist.

    Die Antwort darauf lautet, Feng Shui ist eine Mischung daraus:

    • eine Wissenschaft: zwar nicht mit den Methoden und Instrumenten der modernen Naturwissenschaften, wie beispielsweise der Physik oder Geologie nach heutigem technischen Stand nachweisbar, aber dennoch eine jahrtausende alte Erfahrungswissenschaft – durch eingehende Beobachtung der Gesetzmäßigkeiten und Abläufe in der Natur.
    • eine Lehre / eine Kunst: die Fähigkeit, Räume, Gebäude oder Gartenanlagen so zu platzieren, harmonisch zu gestalten und einzurichten, dass sich der Mensch darin wohlfühlt. Wobei sich der Wohlfühleffekt durch einen in der Regel eher subtilen und unsichtbaren Gesamteindruck ausdrückt und nicht durch einen bestimmten Einrichtungs- und Dekorationsstil oder bestimmte Accessoires.
    • eine Philosophie: Feng Shui ist eine Philosophie, wenn man die Verwandtschaft mit der alt-chinesischen Philosophie des Taoismus, aber auch mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), betrachtet.
      Darüberhinaus ist Feng Shui eine innere Einstellung – nämlich der Wille und die Fähigkeit zum Umdenken (z.B. Wohnung aufgeräumt halten, damit das Qi fließen kann).

     

    Das klassische Feng Shui* kennt zwei historisch gewachsene Schulen mit unterschiedlichen Ansätzen. Bei einer professionellen klassischen Feng Shui Beratung werden in der Regel beide kombiniert angewendet.

    Es handelt sich um die Form- oder Landschaftsschule, die als Mittel die Betrachtung von Außeneinflüssen (Bewertung der „Vier Tiere“), die Betrachtung von „Yin und Yang“ und die Betrachtung der Verteilung der „Fünf Elemente“ nutzt.
    Die Kompass-Schule hingegen basiert auf der Betrachtung von Einflüssen, die von bestimmten Himmelsrichtungen ausgehen (beispielsweise wachsen Pflanzen in einer nördlichen Ausrichtung anders als in südlicher Ausrichtung).
    Eine Methode der Kompass-Schule neben anderen sind z.B. die „Fliegenden Sterne“.

     

    * nicht zu verwechseln mit der westlichen Variante – des sogenannten „Drei Türen Baguas“, welches in den allermeisten Feng Shui Ratgebern vorkommt und lediglich z.B. „Reichtums- oder Partnerschafts-Ecken“ bestimmt

    Gelegentlich ist für „Feng“ auch dieses Zeichen zu finden. Hierbei handelt es sich um die vereinfachte Schreibweise.

    Geschichte des Feng Shui:

    systematische Beobachtungen der Abläufe in der Natur in China seit mindestens 3000 v. Chr.

    ca. 2800 v. Chr. – Entwicklung der 8 Trigramme und des Ho Tu (früher Himmel)
    ca. 2200 v. Chr. – Entstehung des Lo Shu (später Himmel)
    ca. 2000 – 1500 v. Chr. – Entstehung eines Systems mit dem Namen Xuang Di („Beurteilung des Ortes“)
    ca. 1066 – 221 v. Chr. – Entstehung des I Ging und der 64 Hexagramme

    ca. 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. – Feng Shui entwickelt sich als Beruf unter der Bezeichnung „Kanyu“ („Himmel und Erde beobachten“)
    ca. 3. Jhdt. n. Chr. – das System der Acht Häuser (Ba Zhai) wird entwickelt
    ca. 9. Jhdt. n. Chr. – die Formschule ensteht
    ca. 10. Jhdt. n. Chr. – die Kompass-Schule entsteht
    ca. 14. bis 17. Jhdt. n. Chr. – das System der Fliegenden Sterne wird entwickelt

    1927 – Feng Shui wird auf dem chinesischen Festland verboten
    nach der kommunistischen Revolution bzw. der Kulturrevolution (1966-1976) durch Mao Zedong kommt es erneut zu einem strikten Verbot der Ausübung und Lehre von Feng Shui. Viele Feng Shui Meister sehen sich zum Auswandern gezwungen und finden vor allem in Taiwan, Singapur, Hongkong oder Malaysia eine neue Heimat.

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    Qi

    Schriftzeichen für Qi / Chi
    (wird „tschi“ ausgesprochen)

     

    Die Grundlage für Feng Shui ist Qi. Dabei wird von der Überlegung ausgegangen, dass alle Lebewesen, Gegenstände oder Räume (Häuser) von einer bestimmten Energie durchflossen werden. Man darf dabei allerdings nicht an Energie im Sinne von Elektrizität denken, sondern an eine Art „universeller Kraft bzw. Lebensenergie“. Auch in anderen Kulturen ist sie bekannt – in Indien als „Prana“ oder in Japan als „Ki“.

    In der taoistischen Philosophie heißt es „Wo sich Qi sammelt, ist Leben – wenn das Qi zerstreut wird, vergeht das Leben“.

    Feng Shui wird gelegentlich auch als „Akupunktur des Raumes“ bezeichnet. Das kommt daher, dass bei der Akupunktur der Traditionellen Chinesischen Medizin durch das Einstechen der Nadeln in ganz bestimmte Punkte auf den „Energiebahnen“ im Körper Blockaden gelöst werden, um diese Energie (die im Prinzip dem Qi entspricht) wieder ungehindert fließen zu lassen.
    Gleiches passiert bei der Anwendung von Feng Shui – nur dass die Energie, also das Qi, hierbei im Raum in positiver Weise zum Fliessen gebracht wird.

    Wenn Sie von viel positivem Qi umgeben sind, kann das Ihre Gesundheit, Lebensfreude, Harmonie oder Ihren beruflichen Erfolg deutlich steigern.

  3. 3
    Yin und Yang

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    Symbol für Yin und Yang

     

    Das Prinzip von Yin und Yang ist eines der ältesten Elemente der chinesischen Philosophie, insbesondere auch des Taoismus. Es steht für eine allen Dingen, Lebewesen und Erscheinungsformen innewohnende Dualität.
    Yin und Yang ergänzen und bedingen einander und lösen sich in rhythmischem Wechsel ab. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Es sind immer beide Aspekte notwendig, um ein funktionierendes System bilden zu können.
    Yin und Yang streben stets nach einem Ausgleich.

    Das Yin-Yang-Symbol, genannt „Taiji“, veranschaulicht das Prinzip:
    ein Kreis (vollkommene Form) beinhaltet zu gleichen Teilen Yin (weiblich, dunkel) und Yang (männlich, hell). Die geschwungene Trennung symbolisiert den fließenden Übergang von Yin zu Yang und umgekehrt. Yin ist absteigend, Yang ist aufsteigend.
    Die jeweils andersfarbigen Punkte sollen verdeutlichen, dass immer auch ein kleiner Teil der anderen Kraft enthalten ist, so dass es niemals nur rein das eine oder nur das andere gibt.

    Wichtig ist, dass hier keinerlei Wertung vorgenommen wird. Es geht nicht um gut oder böse, besser oder schlechter. Das Ganze benötigt stets beide Aspekte.

    Beispiele für die Zuordnung von Yin und Yang:

    Yin
    weiblich, dunkel/schwarz, passiv, hinten, rund, innen, links, leise, kalt, unten, geschwungen, weich, schwer, ruhend, intuitiv

    Yang
    männlich, hell/weiß, aktiv, vorne, eckig, außen, rechts, laut, warm, oben, gerade, hart, leicht, bewegt, rational

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    Fünf Elemente

    Der Kreislauf der fünf Elemente

    Die chinesischen Fünf Elemente (Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz) sind nicht zu verwechseln mit den vier Elementen der westlichen Astrologie (Erde, Feuer, Wasser, Luft).

    Es handelt sich um die Beschreibung des Prinzips der Grundkräfte sowie zyklischer Wandlungsprozesse in der Natur.

    Beispiel:
    Vielleicht können Sie nachvollziehen, dass Sie sich in einem komplett rot gestrichenen Raum anders fühlen würden, als in einem weißen oder hellblauen.
    Oder Sie haben eventuell schon einmal erlebt, dass es Sie (unbewußt) stört, wenn Sie gegenüber einer Ecke sitzen oder wenn z.B. ein spitzes Messer auf dem Tisch zufällig so liegt, dass es auf Sie zeigt.

    Die Charakterisierung einer Umgebung, eines Gebäudes oder einer Innen-Einrichtung mit Hilfe der Fünf Elemente nach Form, Farbe oder Material gehört im Feng Shui zur Formschule und ist ein wichtiger Bestandteil einer Feng Shui Analyse.
    Es wird stets nach einem harmonischen Ausgleich zwischen den Elementen gestrebt, wobei einzelne Elemente gerne ein wenig stärker vertreten sein dürfen als andere – je nach Situation und Absicht.

    Je nach vorhandener Menge beeinflussen sich die Elemente gegenseitig in unterschiedlicher Weise.

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    Vier Tiere

    Die Bestimmung der Vier Himmlischen Tiere ist eine der zentralen Methoden der Formschule.
    Es geht darum, einen optimal in die umgebende Landschaft eingebetteten Platz für ein Gebäude zu finden.
    Ideal ist der Ort dann, wenn er bestimmte raumstrukturelle und raum- energetische Muster aufweist, die auf Basis der chinesischen Symbolsprache durch vier Tiere symbolisiert werden.
    Ausgangspunkt ist die Mitte des von oben betrachteten Hauses mit Blick nach vorne zur Eingangstür hinaus.

    Vor dem Haus sollte eine möglichst große, freie oder nur niedrig bewachsene Fläche mit einer weiten Aussicht sein.
    Dies ist der Phönix. Seine Himmelsrichtung ist Süden. Der Phoenix soll die Anbindung an die Umwelt (zur Straße) und Teilnahme am öffentlichen Geschehen („Action“) sowie den Überblick ermöglichen und besitzt somit eine bewegte, lebendige Yang-Energie.

    Hinter dem Haus sollte eine hohe und massive Struktur, wie z.B. ein Berg, ein entsprechendes Gebäude oder massiver Baumbestand stehen, um dem Haus „den Rücken frei“ zu halten und es zu sichern. Das ist die Schildkröte mit der Ausprägung Yin, denn sie steht für eine ruhige und erholsame Energie. Idealerweise befindet sich die Schildkröte im Norden.

    Links neben dem Haus sollte sich der Drache befinden. Die Strukturen an dieser Stelle sollten hoch sein und ordentlich Bewegung (Straße) schadet auch nicht, da der Drache eine Yang-Ausprägung besitzt.

    Gegenüber – auf der rechten Seite – sitzt der Yin-Tiger. Die Strukturen auf der Tigerseite sollten etwas niedriger und weniger massiv sein, als auf der Drachenseite.

    In der Literatur findet man gelegentlich noch ein fünftes Tier – die Schlange. Sie sitzt im Zentrum und „kontrolliert die anderen vier Tiere, wird aber auch gleichzeitig von ihnen bewacht“. Sie spielt jedoch bei der Bewertung der Energiequalitäten keine Rolle.

    Das Prinzip der Vier Tiere findet sowohl in Räumen als auch außerhalb von Gebäuden Anwendung.

  6. 6
    Bagua

    Das Bagua (Pa Kua) des späten Himmels, welches auch unter der Bezeichnung Lo Shu Quadrat bekannt ist, stellt die wichtigste Basis für die Methoden der Kompass-Schule – insbesondere der Acht Häuser Schule – im Feng Shui dar. Es besteht aus acht Feldern, die Mitte bleibt frei. Jedes Feld besitzt bestimmte Eigenschaften.
    Das Bagua dient der Verteilung der Acht Trigramme.

    Trigramme sind Symbole, welche aus drei waagerechten Linien bestehen, die entweder durchgezogen (Yang) oder in der Mitte unterbrochen (Yin) sind und übereinander angeordnet werden. Kombiniert man diese Linien ergeben sich acht verschiedene Möglichkeiten

    Fasst man jeweils zwei Trigramme zusammen, indem man die Linien übereinander schreibt, erhält man ein Hexagramm. Insgesamt gibt es 64 Hexagramme, welche im „I Ging“, dem alten chinesischen Philosophie- und Orakelbuch beschrieben sind.

    Den Trigrammen werden sowohl die Eigenschaften der Fünf Elemente als auch die Eigenschaften von Yin und Yang zugeordnet sowie die sogenannten „Lo Shu-Zahlen“ bzw. „Kua-Zahlen“.
    Auch die persönliche Kua-Zahl kann man mit Hilfe des Baguas ermitteln und somit die Zugehörigkeit zur Ost- oder Westgruppe und die persönliche gute Richtung.

    Feng Shui Bagua (Lo Shu Quadrat) mit Trigrammen:

    Feng Shui Trigramme

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    Kua-Zahl

    Die Kua-Zahl – manchmal auch Lo Shu Zahl genannt – wird berechnet, um die persönlichen guten und schlechten Himmelsrichtungen zu ermitteln.
    Eigentlich handelt es sich um das sogenannte Ming Gua (Ming = Schicksal, Gua= einer der Acht Paläste), welches zu den Methoden der Acht Häuser Schule gehört.

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    Feng Shui Schulen

    Das klassische Feng Shui kennt zwei historisch gewachsene Schulen mit unterschiedlichen Ansätzen. Bei einer professionellen klassischen Feng Shui Beratung werden in der Regel beide kombiniert angewendet.

    Formschule
    Methoden :
    – Betrachtung von Yin und Yang
    – Betrachtung der Verteilung der Fünf Elemente
    – Bewertung der Vier Tiere

    Kompass-Schule
    Methoden und Systeme :
    – San He > verschiedene Systeme
    – Acht Häuser Schule (= räumlicher Aspekt)
    – San Yuan > Fliegende Sterne (= zeitlicher Aspekt)
    – San Yuan > andere Systeme
    – Hexagrammschule (chinesisch: Da Gua)

    Der Begriff „Xuan Kong“ (= Yuen Hom) stellt keine eigene Schule oder Methode dar, sondern wird beliebig und unterschiedlich in Kombination benutzt (z.B. Xuan Kong Fei Xing, Xuan Kong Da Gua). Häufig bezieht er sich auf verschiedene Hexagramm-Methoden.

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    Form- oder Landschaftsschule

    auch: Formen-Kraft-Schule (chinesisch: Li Xing Pai oder Xing Shi Pai)

    Die Form- oder Landschafts-Schule ist einer der beiden Schulen im Feng Shui und wurde im 9. Jahrhundert in der süd-chinesischen Provinz Kwangsi (viele Berge und Flüsse) entwickelt. Hauptvertreter der Formschule war Yang Yün-Sung.

    Ihre Methoden sind die Bestimmung der Fünf Elemente, der Vier Tiere und von Yin und Yang in Bezug auf die Landschafts- und Umgebungsmerkmale eines bestimmten Ortes. Das können z.B. Berge, Gewässer, Gebäude, Straßen oder eine Eisenbahnlinie sein.
    Der Feng Shui Berater kann mit diesen Mitteln die Qualität des Qi-Flusses erkennen und beurteilen.

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    Kompass-Schule

    auch: Struktur Qi Schule (chinesisch: Li Qi Pai)

    Die Kompass-Schule ist einer der beiden Schulen im Feng Shui und entstand im 10. Jahrhundert in der nord-chinesischen Provinz Fukien (flach, karg). Ihr Hauptvertreter hieß Wang Chih.

    Zur Kompass-Schule gehören verschiedene Berechnungsmethoden und Systeme:
    – San He
    – Acht Häuser Schule
    – San Yuan und Fliegende Sterne
    – Hexagrammsysteme.

    Die Grundlage der Kompass-Schule bildet das Bagua (Pa Kua) mit den Acht Trigrammen – meist unter Verwendung des sogenannten „späten Himmels“ (Lo Shu), aber auch nach dem „frühen Himmel“ (Ho Tu).
    Den Qi-Fluss ermittelt der Feng Shui Berater durch Messung der den Himmelsrichtungen zugeschriebenen spezifischen „Energiequalitäten“.

    Für die Arbeit mit der Kompass-Schule nimmt der Feng Shui Berater in der Regel einen chinesischen Geomantiekompass – „Lopan“ genannt – zuhilfe.

  11. 11
    Acht Häuser Schule

    Wird auch als „Ost-West-System“, „Acht Paläste“, „Sieben Vorzeichen“ oder „Acht Richtungen“ bezeichnet. Chinesisch: Ba Zhai oder Bazhai.

    Die Acht Häuser Schule ist keine eigenständige Feng Shui Schule, sondern die raumbezogene Methode der Kompass-Schule.
    Sie berechnet auf Basis des Bagua bzw. Lo Shu Quadrats mit den Acht Trigrammen für einen Grundriss günstige und ungünstige Richtungen für die Platzierung von Räumen oder Möbeln in Abhängigkeit einer speziell gemessenen Gradzahl der Himmelsrichtungen (Zhai Gua).
    Es gibt drei positive, vier negative und eine neutrale (eher positiv) Zone.

    Hierbei ergibt sich eine Zuordnung zur sogenannten Ostgruppe oder Westgruppe.

    Auch Personen kann man einer der beiden Gruppen zuordnen. Dies geschieht durch Berechnung der Kua-Zahl (Ming Gua).

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    San Yuan

    San Yuan ist eine Sammlung von Methoden des Feng Shui, die auf Kompassmessungen beruhen und bedeutet „drei (Zeit-) Zyklen“.
    Das kommt daher, weil die Basis des San Yuan, zu dem auch u.a. die Fliegenden Sterne gehören, aus drei Perioden besteht.
    Ein „großer Zyklus“ besteht aus drei Zyklen (Yuan), die wiederum aus jeweils drei Perioden (Yun) von je 20 Jahren Dauer bestehen.

    Häufig findet man den Begriff „San Yuan“ ergänzt um „Fei Xing“ („Bewegung der Sterne“) oder mit „Fei Tian“ bzw. „Fei Tien“ („Bewegung des Himmels“), welches beide Bezeichnungen für die „Fliegenden Sterne“ sind.
    Dabei wird nicht sprachlich unterschieden, dass San Yuan eigentlich ein Überbegriff für verschiedene Methoden darstellt, sondern er wird einzig mit der Methode der Fliegenden Sterne gleichgesetzt. Zusammen übersetzt würde das heißen: „Methode mit den drei Zyklen und der Bewegung der Sterne“.

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    San He

    Bei San He handelt es sich um die älteste Methode der Kompass-Schule. Es bedeutet „drei Harmonien“ oder „drei Verbindungen“.

    Im San He werden die Umgebungsaspekte eines Standortes betrachtet, wie Straßen, Flüsse, Häuser oder Berge. Mit Hilfe spezieller San He Formeln kann somit die Qualität des Qi-Flusses im freien Gelände beurteilt oder ein günstiger Standort für die Platzierung von Wasser berechnet werden.

    San He bezieht sich auf die sogenanten Qiphasen – also nicht wie San Yuan auf festgelegte Zeitzyklen.

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    I Ging

    Das I Ging – auch unter der Bezeichnung „Buch der Wandlungen“ bekannt – gehört zu den ältesten erhaltenen literarischen Werken Chinas, ja sogar der ganzen Welt.
    Seine theoretischen Ursprünge reichen wahrscheinlich bis ca. 2800 v.Chr. zurück. Eine schriftliche Zusammnfassung fand vermutlich im 7. Jahrhundert v.Chr. statt.

    Das I Ging (wird „i dsching“ ausgesprochen) ist einerseits eine Mischung aus philosophischen Texten über die Zusammenhänge in der Welt und ihre kontinuierlichen Wandlungsprozesse – erklärt durch das Prinzip von Yin und Yang – und andererseits eine Anleitung zur Befragung und Interpretation des I Ging Orakels.

    Die Grundlage des I Ging bilden die 64 Hexagramme, die sich ihrerseits wiederum aus den acht Trigrammen des Bagua zusammensetzen.

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    Hexagramm

    Die 64 Hexagramme des I Ging sind Kombinationen aus jeweils 6 übereinanderstehenden Linien, die entweder durchgezogen (Yang) oder unterbrochen (Yin) sind.
    Ein Hexagramm besteht somit aus zwei übereinanderstehenden Trigrammen des Bagua, die miteinander interagieren.

    z.B. Hexagramm Nr. 14 – (heißt übersetzt „Der Besitz von Großem“)

    I Ging Hexagramm

    oben: Trigramm Li (das Haftende, das Feuer)
    unten: Trigramm Chien (das Schöpferische, der Himmel)

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    Trigramm

    Trigramme sind Symbole, welche aus drei waagerechten Linien bestehen, die entweder durchgezogen (Yang) oder in der Mitte unterbrochen (Yin) sind und übereinander angeordnet werden. Kombiniert man diese Linien ergeben sich acht verschiedene Möglichkeiten.

    Den Trigrammen werden sowohl die Eigenschaften der Fünf Elemente als auch die Eigenschaften von Yin und Yang zugeordnet.

    Die acht Trigramme bilden die Grundlage für die 64 Hexagramme des I Ging und im Feng Shui dienen sie als Basis für bestimmte Berechnungen der Kompass-Schule.
    Ein Trigramm ist quasi ein halbes Hexagramm.

    Feng Shui Lo Shu Quadrat mit Trigrammen:

    Feng Shui Trigramme

  17. 17
    Kanyu

    Kanyu (Can Yue) ist die frühe Bezeichnung von Feng Shui und bedeutet „Beobachtung von Himmel und Erde“.
    Im Zeitraum von etwa 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. begann sich der Berufsstand der professionellen Feng Shui Berater unter der damaligen Bezeichnung „Kanyu“ Meister zu etablieren.

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    Drei-Türen-Bagua und Kompass-Bagua

    Das sogenannte „Drei Türen Bagua“ ist genauso wie das „Kompass Bagua“ eine neuere westliche und sehr stark vereinfachte Erfindung und hat mit den klassischen Feng Shui Methoden so gut wie nichts zu tun.
    Leider hat das 3 Türen Bagua in der verbreiteten Literatur seinen festen Stammplatz.

    Bei dieser Methode wird von einem Raster mit drei möglichen Eingangstürplatzierungen (unten links, Mitte, rechts) ausgegangen, welches über den Wohnungsgrundriss gelegt wird und anhand dessen dann bestimmte Bereiche, wie z.B. „Partnerschaftsecke“, „Reichtumsecke“ etc. abgelesen werden.
    Bsp.: „Partnerschaftsecke“ von der Einganstür aus rechts hinten oder „Reichtumsecke“ links hinten.

    Das Kompass Bagua funktioniert nach dem selben Prinzip, nur dass die Ausrichtung nicht nach der Position der Eingangstür vorgenommen wird, sondern nach der Himmelsrichtung, die dem Thema des entsprechenden Bereichs zugeordnet wird.
    Bsp.: „Partnerschaftsecke“ im Südwesten der Wohnung oder „Reichtumsecke“ im Südosten.

    Ich selbst arbeite nach den Methoden des klassischen Feng Shui, was eine Verwendung von Drei Türen Bagua oder Kompass Bagua bei meinen Beratungen ausschließt.

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    Xuan Kong

    Der Feng Shui Begriff Xuan Kong bedeutet übersetzt „geheimnisvolle oder mysteriöse Leere“ und weist nach taoistischer Sicht auf ein theoretisch nutzbares Potential hin – also nicht auf ein „Nichts“ im westlichen Sinn.

    Es handelt sich nicht um eine einzelne spezielle Technik, sondern der Begriff wird im Feng Shui teilweise unterschiedlich verwendet.

    Häufig wird „Xuan Kong“ im Zusammenhang mit Feng Shui – Berechnungsmethoden auf Basis der 64 Hexagramme des I Ging („Hexagramm Feng Shui“ bzw. Xuan Kong Da Gua) genannt.
    Oder speziell für bestimmte Methoden zur Berechnung „glückverheißender Tage“ auf Basis der 64 Hexagramme.
    Manchmal taucht Xuan Kong auch im Zusammenhang mit der Methode der Fliegenden Sterne auf (Xuan Kong Fei Xing).

    Der Begriff „Xuan Kong“ stammt im Chinesischen aus der Hochsprache, dem Mandarin. Der Begriff „Yuen Hom“ ist die kantonesische Dialekt Entsprechung.

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    Fliegende Sterne

    Die Berechnung der „Fliegenden Sterne“ (chinesisch: Fei Tian, Fei Tien, Fei Xing) gehört zu den Systemen des San Yuan und ist somit eine Methode der Kompass-Schule. Die Fliegenden Sterne berücksichtigen den zeitlichen Aspekt.
    Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Energiequalitäten in verschiedenen Bereichen eines Gebäudes in Abhängigkeit des zeitlichen Verlaufs ändern und somit unterschiedliche Einflüsse ausüben können.
    Das System der Fliegenden Sterne ist eine der komplexesten Berechnungsmethoden im Feng Shui.

    Bestimmte Zahlen, die man aus dem Lo Shu Quadrat ermittelt, werden „Bergstern“, „Wasserstern“ und „Zeitstern“ genannt und unterschiedlich angeordnet. Diese Veränderung der Anordnung nennt man „Fliegen“.

    Durch die entstehenden Zahlenkombinationen ergeben sich pro Feld (Hausbereich) unterschiedliche günstige oder ungünstige Situationen, aufgrund derer der Feng Shui Berater entsprechende Empfehlungen ableiten kann.

    Mit den Bewegungen echter Sterne am Himmel hat diese Methode nichts zu tun.

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    Feng Shui Hilfsmittel und Accessoires

    Um eine Feng Shui gemäße Einrichtung umzusetzen, bedarf es keinerlei asiatischer Dekoration oder sogenannter Feng Shui Hilfsmittel.

    Gutes Feng Shui sieht man nicht, sondern man spürt es.

    Wenn Sie also keine Fächer, Flöten, Kristalle, Delfinpaare, DNS-Spiralen, Baguaspiegel, Geldfrösche oder sonstige „Feng Shui Glücksbringer“ aufstellen oder aufhängen möchten, brauchen Sie das auch nicht zu tun.

    Diese Hilfsmittel gehören nicht zum Klassischen – und somit authentischen – Feng Shui.

    Falls sie Ihnen jedoch gefallen oder Sie etwas Bestimmtes bzw. Positives damit verbinden, schaden sie allerdings auch nicht. Sie bringen jedenfalls gutes Qi.

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